Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie gab es am Studienseminar Leer wieder eine Verabschiedung in größerer Runde: Auf dem Wiemannshof in Bunde kamen die Absolventinnen und Absolventen des Kurses 02-2020, ihre Fach- und Pädagogikleitungen heute zur Zeugnisübergabe und zur Feier unter freiem Himmel zusammen.
Der Vorbereitungsdienst des Kurses 02-2020 war wie in keinem anderen Kurs zuvor geprägt von der Corona-Pandemie. Einige Wochen nach der Einstellung führte der erste Lockdown im Frühjahr 2020 zum Distanzunterricht, im Winter wiederholte sich der Vorgang.
Seminarleiter Dr. Jelko Peters verglich die Situation der angehenden Lehrerinnen und Lehrer in seiner Rede mit einem Flug in Turbulenzen. „Die Flugaufsicht verbietet, auf der bisherigen Route weiter zu fliegen. Fluglehrer und Flugschüler müssen unbekannte Umwege nehmen, auf Sicht fliegen, um nicht abzustürzen“, so Peters. „Fest steht, dass alle lernen müssen, mit der Situation fertig zu werden. Die Turbulenzen sind da. Neue Wege müssen gefunden werden.“ Und das sei geschehen. „Nun sind Sie Sturm erprobt, kennen verschiedene Wege durch Regen, Gewitter, über den Wolken und durch Stürme zu fliegen.“
Die Ergebnisse des Prüfungsdurchgangs können sich trotz der Pandemie sehen lassen. „Das Gesamtergebnis liegt notenmäßig im langjährigen Mittel und war deutlich besser als im letzten Durchgang vor der Pandemie“, sagte Stefan Ulrichs. „Allein bei 10 Prüfungsstunden oder Prüfungskolloquien stand eine Eins vor dem Komma“, so der stellvertretende Seminarleiter weiter. Im Namen des Förderkreises würdigte Ulrichs herausragende Leistungen. Ein Buchpreis ging an Lisa Berson (Gymnasium Papenburg) für das beste Gesamtergebnis. Sina Heyen (Gymnasium Papenburg) und Maike Ahrends (Teletta-Groß-Gymnasium, Leer) erhielten Auszeichnungen für hervorragende schriftliche Arbeiten in den Fächern Biologie und Niederländisch. Anschließend erfolgte die Zeugnisübergabe durch die Pädagogischen Leitungen auf der Terrasse des Wiemannshofes.
Marco Glatzel, der den Kurs gemeinsam mit Tabea Goesmann im Personalrat vertrat, blickte aus Sicht der Referendarinnen und Referendare auf die ungewöhnliche Ausbildungszeit zurück. Dabei hob er hervor, dass sich der Kurs von Anfang an als Team verstanden habe und dies in unsicheren Zeiten von besonderem Wert gewesen sei, auch wenn Treffen zeitweise nur noch virtuell hätten stattfinden können. Glatzel dankte dem Ausbildungskollegium und der Seminarleitung für ihren Einsatz in den vergangenen 18 Monaten.
Nach dem offiziellen Teil klang die Verabschiedung mit einem Grillabend aus. Die Möglichkeit, sich auf informellem Wege voneinander zu verabschieden, fand sowohl bei den Absolventinnen und Absolventen als auch bei den Ausbilderinnen und Ausbildern großen Anklang. Dass die Terrasse des Wiemannshofes genutzt werden konnte, war Seminarleiter Dr. Jelko Peters zu verdanken. (RED)
Fotos: Meyer, Peters, Ulrichs