Das Studienseminar Leer nimmt Kurs auf Europa. In den kommenden drei Jahren bietet das Zentrum für die gymnasiale Lehrerausbildung in Ostfriesland angehenden Lehrkräften und ihren Ausbildern Kurse, Tagungen und Hospitationen im europäischen Ausland an und ist damit Vorreiter unter den Studienseminaren im Land. Rund eine Viertel Millionen Euro wurden aus dem Programm Erasmus+ der Europäischen Union dafür bewilligt.
Die Freude im Studienseminar war groß, als die Finanzzusage für das Projekt „Lehrerausbildung im 21. Jahrhundert“ kam. Unter der Leitung von Britta Nolte, Fachleiterin für besondere Aufgaben, hatte das Studienseminar Leer zusammen mit seinen Ausbildungsschulen Fördermittel für Fortbildungskurse, Einzel- und Gruppenhospitationen von Lehrkräften im Vorbereitungsdienst und Ausbilderinnen und Ausbildern im europäischen Ausland beantragt. Das Vorhaben überzeugte die Nationale Agentur für EU-Programme im Schulbereich in Bonn.
Das Studienseminar Leer nimmt in Ostfriesland und den angrenzenden Regionen eine zentrale Rolle in der Ausbildung und Qualifizierung von Lehrkräften (Sekundarstufe I und II) ein. „Um
dieser gerecht zu werden und eine hochwertige Lehre zu erzielen, die den Anforderungen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vor allem mit Blick auf Heterogenität, Digitalisierung und Internationalisierung entspricht, streben wir eine weitere Qualitätsverbesserung der Lehre am Seminar und an den Schulen an“, erläutert Nolte das Ziel des Projekts.
Geplant sind unter anderem Kurse im Bereich Sprachenlernen und –unterrichten und zur Förderung digitaler Kompetenzen, Kurse und Hospitationen in den Bereichen Didaktik und Pädagogik inklusive Coaching sowie Gemeinschaftshospitationen im Rahmen der jährlichen Europatagung an Bildungseinrichtungen im europäischen Ausland, um ein anderes Bildungssystem kennenzulernen, Anregungen für die eigene Unterrichtspraxis und Schul- bzw. Seminarentwicklung zu gewinnen und gemeinsam in einen Austausch über Kriterien guten Unterrichts zu treten.
Aufgrund der Corona-Pandemie können die geplanten Aus- und Fortbildungsmaßnahmen im europäischen Ausland nicht sofort beginnen, jedoch bereits vorgeplant werden. Der Projektzeitraum wurde von 24 Monaten auf 36 Monate verlängert, sodass den Lehrkräften im Vorbereitungsdienst und ihren Ausbilderinnen und Ausbildern ausreichend Zeit bleibt, um sich in den verschiedenen Kernbereichen individuell fortzubilden und die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten im Seminar und an den Schulen zu verbreiten.
Mit der Teilnahme am Programm Erasmus+ der Europäischen Union unterstreicht das Studienseminar Leer sein bereits stark ausgeprägtes Europa-Profil und möchte seine Attraktivität als Standort für die Lehrerbildung weiter steigern, um somit dem Lehrermangel in der Region entgegenzuwirken. (NO/UL)