Seit 2009 befindet sich das Studienseminar im City-Haus in der Leeraner Innenstadt.
Seit 2009 befindet sich das Studienseminar im City-Haus in der Leeraner Innenstadt.

 

Studienseminar Leer für das

Lehramt an Gymnasien

Bürgerm.-Ehrlenholtz-Str. 15

26789 Leer (Ostfriesland)

Tel. (0491) 4545228-0

Fax (0491) 4545228-7

E-Mail (allgemein):

verwaltung (at) sts-ler.de

 

E-Mail-Bereitschaft Seminarleitung:

bereitschaft (at) studienseminar-leer.de

Öffnungszeiten:

 

Montag bis Donnerstag:

8.00 - 16.00 Uhr

 

Freitag:

8.00 - 12.00 Uhr

 

In den nieders. Schulferien:

08.00 - 12.00 Uhr

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„Für diese Jugendlichen gibt es nichts Besseres als sinnvolle Arbeit“

Leinerstift-Chef Dietmar Kluin begrüßte die neuen Referendarinnen und Referendare am Studienseminar Leer

"Jugendhilfe ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen", sagte Dietmar Kluin, Vorstandsvorsitzender des Leinerstifts.  Seine Einrichtung sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Foto: Ulrichs
"Jugendhilfe ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen", sagte Dietmar Kluin, Vorstandsvorsitzender des Leinerstifts. Seine Einrichtung sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Foto: Ulrichs

 

 

Zum neuen Schuljahr haben rund 30 Referendarinnen und Referendare ihren Dienst am Studienseminar Leer aufgenommen. In der Begrüßungsveranstaltung heute in Leer hieß Dietmar Kluin die angehenden Lehrkräfte in Ostfriesland willkommen. Der Vorstandsvorsitzende des Leinerstifts hob das Referendariat als „eine wichtige Phase der Professionalisierung“ im Lehrerberuf hervor. Im Zentrum seines Vortrags stand die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe am Beispiel seiner Einrichtung.

 

Das Leinerstift ist mit rund 560 Mitarbeitern die größte Organisation dieser Art in der Region. Sie verfügt unter anderem über Wohngruppen, Erziehungsstellen, therapeutische Fachdienste, Teams zur ambulanten Hilfe und eine staatlich anerkannte Förderschule. „Jugendhilfe ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, sagte Kluin. Seine Einrichtung sei in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen und es habe eine zunehmende Ausdifferenzierung der Angebote gegeben. In eigenen Betrieben – etwa im Bereich des Gartenbaus oder in einem Dorfladen in Großefehn – haben die Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Gelegenheit, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen und sich beruflich zu qualifizieren. „Es gibt nichts Besseres für diese Jugendlichen als sinnvolle Arbeit.“

Kritik an der Umsetzung der Inklusion

In der staatlich anerkannten Förderschule des Leinerstifts werden vor allem Kinder mit Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung unterrichtet. Vor zehn Jahren wurden Kinder häufig erst nach einigen Jahren an der Regelschule an der Förderschule angemeldet, inzwischen komme es vor, dass sie – aufgrund der Beobachtungen im Kindergarten – bereits dort eingeschult würden. Ein abnehmendes Interesse an der Förderschule des Vereins aufgrund der Inklusion kann Kluin nicht feststellen – im Gegenteil. Die professionelle Arbeit mit den Kindern in Kleingruppen und mit unterschiedlichen zusätzlichen Unterstützungsmöglichkeiten komme gut an. Kritisch betrachtete Kluin, wie die Inklusion im Land Niedersachsen umgesetzt wird.

Zehn Wohngruppen für unbegleitete Flüchtlingskinder

Ein wichtiges Thema ist für Dietmar Kluin und seine Mitarbeiter die Aufnahme und Betreuung unbegleiteter Flüchtlingskinder. Foto: Ulrichs
Ein wichtiges Thema ist für Dietmar Kluin und seine Mitarbeiter die Aufnahme und Betreuung unbegleiteter Flüchtlingskinder. Foto: Ulrichs

Ein wichtiges Thema ist für Kluin und seine Mitarbeiter die Aufnahme und Betreuung unbegleiteter Flüchtlingskinder. Mittlerweile unterhält das Leinerstift allein für diese Zielgruppe zehn Wohngruppen. Zwar kritisiere er die Situation an den Grenzen, jedoch wäre auf Dauer ein weiter anhaltender Flüchtlingsstrom nicht durchzuhalten gewesen. „Wir waren kurz davor, unsere Turnhalle außer Betrieb zu nehmen“, sagte er mit Blick auf die Kapazitätsgrenzen in der Unterbringung.

 

Kluin kritisierte den Hang zur Überforderung von Kindern und Jugendlichen, wenn diese – trotz Schwierigkeiten – zu den höchsten Bildungsabschlüssen gedrängt würden. Es gehe vielmehr darum, einen hohen Zufriedenheitsgrad inmitten der Gesellschaft zu erreichen. (UL)