Seit 2009 befindet sich das Studienseminar im City-Haus in der Leeraner Innenstadt.
Seit 2009 befindet sich das Studienseminar im City-Haus in der Leeraner Innenstadt.

 

Studienseminar Leer für das

Lehramt an Gymnasien

Bürgerm.-Ehrlenholtz-Str. 15

26789 Leer (Ostfriesland)

Tel. (0491) 4545228-0

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In den nieders. Schulferien:

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OLAW bringt Buch zur Diagnostik für lernwirksamen Unterricht heraus

Fachtagung zum Abschluss des Verbundprojekts / Rund 550 Studierende und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst seit 2010 beteiligt

Das Verbundprojekt OLAW zieht eine erfolgreiche Bilanz. Projektsprecher Johann Sjuts präsentiert zentrale Ergebnisse. Foto: Niesel
Das Verbundprojekt OLAW zieht eine erfolgreiche Bilanz. Projektsprecher Johann Sjuts präsentiert zentrale Ergebnisse. Foto: Niesel

Auf der abschließenden Fachtagung hat das Verbundprojekt OLAW zur Verzahnung von Lehramtsstudium und Referendariat Bilanz gezogen. Zugleich wurde das im Rahmen des Projekts entstandene Buch zur „Diagnostik für lernwirksamen Unterricht“ präsentiert.

 

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hatte im Jahr 2009 mit der Ausschreibung „Von der Hochschule in den Klassenraum: Neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Studienseminaren in der Lehrerausbildung“ eine Initiative gestartet, um die gezielte Kooperation der für Lehrerausbildung zuständigen Institutionen zu fördern. Neben drei weiteren Projekten hatte der Stifterverband das „Modellvorhaben Nordwest: Entwicklung von Diagnose- und Förderkompetenz im Unterricht und in Lehr-Lern-Laboren“, kurz „Lehrerausbildung im Verbundprojekt OLAW“, ausgewählt.

 

Am Projekt beteiligt waren die Universität Oldenburg, die Studienseminare Oldenburg, Aurich, Leer und Wilhelmshaven (aus den Anfangsbuchstaben resultiert das Kürzel OLAW) und eine Vielzahl von Kooperationsschulen, von Ausbildungs- und Praktikumsschulen der Region. Projektdisziplinen waren die Bildungswissenschaften und die Fachdidaktiken der Fächer Biologie, Chemie, Physik und Mathematik.

 

Im Mittelpunkt des im Jahr 2010 angelaufenen Projekts stand der Aufbau diagnostischer Fähigkeiten von Lehramtsstudierenden und Lehrkräften im Vorbereitungsdienst.

 

Verbundveranstaltungen, Praktika und Forschungsprojekte

 

Zu den Verbundveranstaltungen, die die erste Phase und die zweite Phase der Lehrerausbildung durchgeführt haben, sind einige aussagekräftige Zahlen erhoben worden. Auf der einen Seite haben Teams, die aus Lehrenden der Universität, Ausbildenden der Studienseminare und Fachlehrkräften aus den Schulen bestanden, die Leitung der Veranstaltungen übernommen. Hier waren insgesamt 31 Personen einbezogen. Auf der anderen Seite bildeten Lehramtsstudierende und Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst Tandems, die sich in den Verbundveranstaltungen trafen und im jeweiligen Praktikum oder bei der Praxisforschung zusammentaten. Hier waren es 302 Lehramtsstudierende und 243 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, also insgesamt 545 Auszubildende der ersten und zweiten Phase.

Beachtlich sind auch die Zahlen der im Studium und im Vorbereitungsdienst verfassten Arbeiten, die aus dem Verbundprojekt OLAW erwachsen sind. Zu nennen sind – bezogen auf die Universität – mehr als 100 studentische Hausarbeiten, 14 Bachelor- und Masterarbeiten und 5 (zum Teil noch laufende) Promotionen, dazu – bezogen auf die Studienseminare – 47 schriftliche Arbeiten.

 

Die Verbreitung der Projektideen haben die OLAW-Akteure intensiv betrieben. Zu verzeichnen sind 34 veröffentlichte Aufsätze und Beiträge, dazu zwei Bücher, eins zu Lehr-Lern-Laboren und eins zur Diagnostik.

 

Die OLAW-Akteure haben ihr Projekt 63-mal präsentiert – auf Tagungen und Fortbildungen, in Vorträgen und Workshops – und deutlich über die Region hinaus, 31-mal in ganz Niedersachsen und 32-mal in weiteren elf Bundesländern.

Zum Gelingen des Projekts haben alle Akteure aus der Universität, den Studienseminaren und den Kooperationsschulen beigetragen. Ihnen gilt ein ausdrücklicher Dank. Foto: Niesel
Zum Gelingen des Projekts haben alle Akteure aus der Universität, den Studienseminaren und den Kooperationsschulen beigetragen. Ihnen gilt ein ausdrücklicher Dank. Foto: Niesel

Was zeichnet OLAW aus?

 

Zu nennen ist vor allem dreierlei,

  • erstens die Verzahnung der Lehrerausbildungsphasen in Form von Verbundveranstaltungen mit der Beteiligung verschiedener Institutionen und Personen,
  • zweitens die Thematisierung von Diagnostik als einer aktuellen Herausforderung von hohem Rang,
  • drittens die Etablierung des berufsfeldbezogenen forschenden Lernens (vor allem in Lehr-Lern-Laboren) zur Festigung einer berufslangen wissenschaftsorientierten professionellen Grundhaltung.

Gerade zur Verzahnung konnte OLAW strukturelle, organisatorische und inhaltliche Gelingensbedingungen aufzeigen. Hier stellt sich die Frage, ob die Erkenntnisse bei Praxisphasen im Studium und insbesondere beim Praxissemester zukünftig in gebührender Weise bedacht werden.

 

Publikationen

 

OLAW hat als Good-Practice-Beispiel in verschiedenen Broschüren Erwähnung gefunden, in einem Themenheft für deutsche Lehrkräfte im Ausland zur Lehrerausbildung, in einer Sonderpublikation des Monitors Lehrerbildung zum „Praxisbezug in der Lehrerbildung“ sowie unter der Rubrik „Konzepte und gute Praxis für Studium und Lehre“ der Hochschulrektorenkonferenz in der Broschüre „Lehrerbildung heute: Impulse für Studium und Lehre“.

 

Aus der mehrjährigen Beschäftigung mit der Entwicklung von Diagnose- und Förderkompetenzen angehender Lehrkräfte ist im Projekt OLAW das Buch „Diagnostik für lernwirksamen Unterricht“ entstanden, das nun vorliegt. Es enthält 15 bildungswissenschaftliche und fachdidaktische Beiträge mit Schwerpunkt in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Das Buch „Diagnostik für lernwirksamen Unterricht“ ist im Verlag Schneider Hohengehren erschienen und kostet 19,80 Euro (ISBN: 978-3834013125).

 

Wissenschaftliche Herausforderungen für die Lehrerbildung

 

Auf der abschließenden Fachtagung widmeten sich die OLAW-Beteiligten nicht nur der Bilanz des ablaufenden Projekts, sondern auch künftigen wissenschaftlichen Herausforderungen für die Lehrerbildung. Prof. Dr. Ilka Parchmann vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel referierte über „Schlüsselfragen in der naturwissenschaftsdidaktischen Forschung“. Daneben gab die Tagung einen Ausblick auf zwei an OLAW anknüpfende Folgeprojekte, in denen „Diagnose und Förderung heterogener Lerngruppen“ sowie „Schülerlabore als Lehr-Lern-Labore“ im Fokus stehen werden. Die Deutsche Telekom Stiftung fördert diese Projekte.

 

Also: OLAW hat der Lehrerbildung nicht nur Anregungen und Ideen gegeben, sondern mit den Darlegungen über Lehr-Lern-Labore und über Diagnostik in zwei Büchern grundlegende Ergebnisse für Fortführungen geliefert. Es hat sich von vornherein Schlüsselfragen in der naturwissenschaftsdidaktischen Forschung verpflichtet gefühlt, die auch die Anschlussprojekte maßgeblich prägen werden. (SJ/UL)