Das deutsch-niederländische Verhältnis stand im Mittelpunkt der heutigen Begrüßungsveranstaltung der neuen Referendarinnen und Referendare. Vor knapp 80 Gästen aus den Bildungseinrichtungen der Region und den Niederlanden unterstrich Gastredner Dr. Claas Brons, Honorarkonsul des Königreichs der Niederlande, die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem westlichen Nachbarland und die Bedeutung von Sprachkenntnissen der jeweiligen Nachbarsprache.
Mittlerweile lernen in Niedersachsen schätzungsweise mehr als 5000 Schülerinnen und Schüler Niederländisch an weiterführenden Schulen, so Stefan Ulrichs. Der für die Ausbildung des Unterrichtsfaches zuständige Fachleiter wies in seinem Vortrag auf das gestiegene Interesse an der Nachbarsprache hin. Innerhalb von gut 20 Jahren habe sich die Schülerzahl verfünffacht und die Zahl der Schulen mit Niederländischangebot verdreifacht.
Dem Studienseminar Leer komme in der Ausbildung von Niederländischlehrkräften eine besondere Bedeutung zu, so Ulrichs weiter. Von den knapp 30 Lehrkräften mit dem Unterrichtsfach Niederländisch, die seit der Einführung des grundständigen Lehramtsstudiengangs in Oldenburg im Jahre 2004 ihren Vorbereitungsdienst in Niedersachsen absolvierten, seien mehr als die Hälfte am Standort Leer ausgebildet worden.
Das Studienseminar Leer ist derzeit das einzige im Land, das Gymnasiallehrkräfte und - durch die Zusammenarbeit mit dem Studienseminar Oldenburg - Lehrkräfte für Berufsbildende Schulen im Fach Niederländisch ausbildet. Das Studienseminar Nordhorn übernimmt die Fach-Ausbildung von Haupt-, Real- und Oberschullehrkräften.
Professor Dr. Johann Sjuts, Leiter des Studienseminars, verwies auf zahlreiche Projekte und Kooperationen des Leeraner Seminars im Bereich der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit. Mit der Noordelijke Hogeschool Leeuwarden (NHL) sei ein Projekt zur Schulpraxisforschung und gegenseitigen Hospitation initiiert worden, gefördert von der EDR. Dank eines durch die Nederlandse Taalunie geförderten Projektes konnte die Konzeptionierung der Lehrerausbildung im Fach Niederländisch vorangetrieben werden. Die Verzahnung zwischen erster und zweier Lehrerausbildungsphase werde im Fach Niederländisch unterstützt durch die enge Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg, die zwischen der zweiten und der Berufseinstiegsphase durch die Kooperation mit dem RPZ Aurich.
Honorarkonsul Dr. Brons appellierte in seiner Begrüßung an die 19 neuen Referendare, sich aktiv am gesellschaftlichen Leben in der Region zu beteiligen - etwa durch die Übernahme von Ehrenämtern.
"Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst“, zitierte Brons Kennedy. (RED)