Die ostfriesischen Gymnasien und Gesamtschulen dürfen sich über Nachwuchs freuen. Regionalbischof Dr. Detlef Klahr übernahm die offizielle Begrüßung der angehenden Gymnasiallehrkräfte.
Eine Woche vor dem Schulanfang in Niedersachsen nahmen 29 Referendarinnen und Referendare ihren Dienst am Studienseminar Leer auf. Sie werden ab Donnerstag an ihren Ausbildungsschulen in Ostfriesland und den angrenzenden Regionen unterrichten.
Auf Einladung des Studienseminars Leer übernahm Dr. Detlef Klahr heute die offizielle Begrüßung der angehenden Gymnasiallehrkräfte. Der Landessuperintendent des evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems stellte in seinem Redebeitrag die Vielfalt und die Bedeutung des religiösen Lebens in Ostfriesland als Besonderheit heraus. „Bis zu 80 Prozent der Bevölkerung sind Mitglied einer christlichen Kirche.“
Der Regionalbischof hob darüber hinaus die Vorzüge der Region hervor und warb angesichts des drohenden Fachkräftemangels für einen Verbleib in der Gegend: „Wir brauchen junge Menschen, die sich in Ostfriesland einbringen. Daher finden wir es toll, dass Sie da sind.“
Der Religionsunterricht an staatlichen Schulen ist Klahr ein wichtiges Anliegen. „Kinder haben ein Recht auf Religion – auch in der Schule.“ Dass immer mehr Schulen einen konfessionsübergreifenden christlichen Religionsunterricht anbieten, hält er für eine nachvollziehbare Entwicklung. Seine Prognose geht dahin, dass früher oder später ein allgemeines Fach Religion auf dem Stundenplan stehen werde.
Weitere Themen in seinem Beitrag waren das Reformationsjubiläum, Flucht und Vertreibung und die sogenannte „Ehe für alle“. Diese bereite den Lutheranern weniger Probleme als den Katholiken, sei die Ehe doch nach Luthers Worten „ein weltlich Ding“ und in der evangelischen Kirche kein Sakrament. „Die Kirche ist keine Moralinstitution“, stellte der Landessuperintendent klar.
Mit den neuen Referendarinnen und Referendaren bildet das Studienseminar Leer im neuen Schuljahr mehr als 90 angehende Gymnasiallehrkräfte aus. Die praktische Ausbildung erfolgt an den Ausbildungsschulen in Ostfriesland, dem nördlichen Emsland sowie Teilen des Ammerlandes. (UL)