Mit hervorragenden Ergebnissen und großem Teamgeist verabschiedete sich heute der Kurs 02-24 aus dem Studienseminar Leer. Bei einer Grillfeier auf dem Hof von Seminarleiter Dr. Jelko Peters in Bunde ließen die Absolventinnen und Absolventen den Vorbereitungsdienst in persönlicher Atmosphäre ausklingen. Zuvor hatten sie dort ihre Zeugnisse über die bestandene Staatsprüfung erhalten.
„Was mir ganz besonders in Erinnerung bleiben wird, ist Ihr Lächeln, wenn es ums Unterrichten ging“, so Peters in seiner Rede. „Es war eine echte Begeisterung spürbar – für das Lehren, für Ihre Fächer, für den Beruf.“ Und genau das seien die besten Voraussetzungen, um bei Schülerinnen und Schülern ein tiefgreifendes, transformatives Lernen zu ermöglichen, wie es der Pädagoge Douglas Yacek in seinem Buch „Begeisterung wecken“ beschreibt. „Transformatives Lernen erweitert den eigenen Erfahrungshorizont durch die intensive Auseinandersetzung mit fachlichen Inhalten. Es geht um mehr als reine Wissensvermittlung – es geht um Sinn. Unsere Fächer sind mehr als das, was im Lehrplan steht. Sie eröffnen Perspektiven, sie formen Denkweisen, sie prägen Biografien.“ Peters wünschte den Absolventinnen und Absolventen, dass sie sich diese Begeisterung bewahren: „Lesen Sie weiter, diskutieren Sie weiter, lassen Sie sich herausfordern. Denn das, was Sie tun, hat Gewicht. Es ist bedeutungsvoll – für Sie selbst und für die Schülerinnen und Schüler, die Ihnen begegnen werden.“
Im Examen zeigte der Kurs hervorragende Leistungen: Alle Staatsprüfungen wurden auf Anhieb bestanden. „Die Erfolgsquote liegt bei 100 Prozent. Sie haben also allen Grund zum Feiern – und mit Ihnen Ihre Ausbilderinnen und Ausbilder“, so Stefan Ulrichs in seinem Rückblick auf die Prüfungen. „Vor allem aber zeigt es erneut, dass wir weit entfernt sind vom ‚Scheitern im Referendariat‘, wie es medial oft durchs Land geistert“, ergänzte der stellvertretende Seminarleiter. Mehr als die Hälfte aller Unterrichtsstunden sei mit der Note „sehr gut“ oder „gut“ bewertet worden. Die durchschnittliche Gesamtnote lag bei 2,25. Falsch sei das Gerücht, als angehende Lehrkraft an einer Integrierten Gesamtschule (IGS) schneide man schlechter ab als an einem Gymnasium. „In den vergangenen Jahren gab es keine nennenswerten Unterschiede in der Gesamtnote – und in diesem Kurs schnitten die IGS-Lehrkräfte sogar überdurchschnittlich ab.“
Im Namen des Förderkreises des Studienseminars überreichte Ulrichs den Absolventinnen Natascha Glade (IGS Emden) und Michelle Geerken (IGS Moormerland) Buchpräsente für herausragende Leistungen in der schriftlichen Arbeit und im Gesamtergebnis.
Der Prüfungskurs erzielte nicht nur Bestleistungen, sondern zeigte darüber hinaus großes Engagement bei der Teilnahme an freiwilligen Zusatzausbildungen: Rund zwei Drittel der Referendarinnen und Referendare belegten die Zusatzqualifikationen „Deutsch als Zweitsprache“, „IKT-Medienpädagogik“ und „Europa in Schule und Unterricht“.
In ihrem Rückblick sprachen die Referendarinnen und Referendare auch über die Unsicherheit, die durch die negative Presseberichterstattung über das Referendariat vor Dienstantritt entstanden war. „So war es dann gar nicht“, sagte Tammo Jacobs. Der Vorbereitungsdienst sei zwar eine anstrengende Zeit gewesen, aber auch eine sehr lehrreiche. Der Kurs erinnerte sich an die ersten Wochen mit völlig neuen Begriffen und Codes, die es erst zu entschlüsseln galt – an die Vielzahl von Unterrichtsbesuchen, aber auch an die hilfreichen Rückmeldungen der Ausbilderinnen und Ausbilder. Besonders wichtig sei der Teamgeist unter den Referendarinnen und Referendaren gewesen: die gegenseitige Unterstützung und gelebte Kollegialität. (RED)